Veranstaltung: | Wahlprogramm Freiberg |
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Tagesordnungspunkt: | 1. Programmkapitel |
Antragsteller*in: | Schreibgruppe (dort beschlossen am: 11.03.2019) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 22.03.2019, 21:27 |
A6: Bildung eröffnet Zukunft
Text
Von Bildung hängen nicht nur die Chancen des Einzelnen ab, sondern auch die
Entwicklungsperspektiven unserer gesamten Gesellschaft. Bildung ist der
Schlüssel für ein Leben in Selbstbestimmung, Selbstverantwortung und für die
freie Entfaltung der Persönlichkeit, sowie die Teilhabe am gesellschaftlichen
Leben.
Der Zugang zu Bildung sollte daher allen Menschen jederzeit offenstehen. Er darf
nicht an Herkunft, Geschlecht, Alter, nicht an Milieu, Lebensumständen und nicht
am Geldbeutel der Eltern scheitern.
Gerade in Deutschland haben Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen
Elternhäusern unterschiedliche Bildungschancen. Nach wie vor entscheidet vor
allem die soziale Herkunft über Bildungschancen, Bildungsteilhabe und
Bildungserfolg. Bildungsarmut wird vererbt. Wir aber wollen kein Kind, keinen
Jugendlichen zurücklassen.
Die gesetzlichen und finanziellen Rahmenbedingungen werden beim Thema Bildung
hauptsächlich auf der Landesebene gestaltet. Die Stadt Freiberg sollte sich aber
energisch dafür einsetzen, diese Rahmenbedingungen zu verbessern. Dazu gehört
Insbesondere eine angemessene Finanzierung der Bildung in den Kindertagesstätten
und Schulen, sowie die angemessene Unterstützung dieser Einrichtungen bei der
Inklusion von Zuwanderern und Geflüchteten.
Moderne Pädagogik
Wir setzen uns für Vielfalt im Bildungssystem ein. Sowohl die kommunalen
Kindertageseinrichtungen und die staatlichen Schulen, als auch die
entsprechenden Einrichtungen in freier Trägerschaft, brauchen stabile
Rahmenbedingungen und eine ausreichende Finanzierung.
Inklusion und Integration statt Ausgrenzung
Wir setzen uns dafür ein, die Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit
Handicap und die Integration von Zuwanderern und Geflüchteten in allen
Kindertagesstätten und Schulen in Freiberg tatsächlich lebbar zu machen, indem
ausreichende finanzielle und organisatorische Rahmenbedingungen für die Aufnahme
dieser Kinder und Jugendlichen geschaffen werden. Dabei sind die Vorgaben der
UN- Menschenrechtskonvention und der UN- Behindertenrechtskonvention
selbstverständlich zu beachten. Die Stadt muss sich hierfür messbare Ziele
setzen und gegebenenfalls eine angemessene finanzielle und personelle
Unterstützung bei den Landkreis- und Landesbehörden einfordern.
Lebenslanges Lernen
Bildung endet nicht mit der Volljährigkeit. In einer sich schnell verändernden
Gesellschaft ist es für jeden Menschen wichtig, sich auch im Erwachsenenalter
immer wieder weiterbilden und -entwickeln zu können. Insbesondere gilt dies für
die erschreckend hohe Anzahl sogenannter funktionaler Analphabeten, die im
komplexen Alltag oft überfordert sind. Auch Zuwanderer und Geflüchtete im
Erwachsenenalter benötigen für eine gelingende Integration passende Bildungs-
und Weiterbildungsangebote. Wir setzen uns für gezielte Angebote für diese
Personengruppen ein. Wir befürworten eine Angebotsvielfalt aller Bildungsträger
in Freiberg, die auch nicht unmittelbar ökonomisch verwertbare Bildungsangebote
(z.B. Sprachen, Kunst, Musik) umfasst. Hierfür sind die Volkshochschule und das
Freiberger Kolleg wichtige Partner, die es bei der Umsetzung zu unterstützen
gilt. Bei Bedarf wollen wir im Stadtgebiet weitere Räumlichkeiten in städtischen
Immobilien für Fortbildungsangebote zur Verfügung stellen.
TU Bergakademie Freiberg
Die TU Bergakademie ist für viele FreibergerInnen der Grund aus dem sie in
unsere Stadt gezogen sind, sei es als Studierende oder als MitarbeiterInnen. Sie
ist nicht nur eine traditionsreiche Lehr- und Forschungsstätte von weltweit
hervorragendem Ruf, sondern wir sehen vor allem auch ihr Potenzial als
Innovationstreiberin. Wirtschaftliche Initiativen, wie zum Beispiel
Ausgründungen von Projekten als Startups, bergen große Chancen für unsere Stadt
und die Region Mittelsachsen insgesamt.
Die Stadt Freiberg und ihre VertreterInnen sollten daher eng mit der
Bergakademie zusammenarbeiten und sie, wo immer sinnvoll möglich, bei ihren
Anliegen unterstützen.
Insbesondere für die Studienwerbung wäre hier das Angebot eines Kultur-Semester-
Tickets sinnvoll, da es den Studierenden einen neuen Zugang zu ihrem Studienort
eröffnen und dessen Attraktivität steigern würde. Auch eine enge Verzahnung der
Stadt mit der Bergakademie im sozio-kulturellen Bereich und bei Veranstaltungen
würden als „weiche Standortfaktoren“ die Attraktivität unserer Stadt als
Universitätsstandort weiter steigern.
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