Veranstaltung: | Wahlprogramm Freiberg |
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Tagesordnungspunkt: | 1. Programmkapitel |
Antragsteller*in: | Schreibgruppe (dort beschlossen am: 11.03.2019) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 22.03.2019, 22:13 |
A9: Wirtschaft & Arbeitsmarkt
Text
Der Wirtschaftsstandort Freiberg ist geprägt durch eine lange Tradition im
Bergbau und in der Verhüttung der geförderten Erze. Mit dem wirtschaftlichen
Ende dieses Erbes übernahm vor allem die Industrie des Rohstoffrecyclings und
der Halbleiterindustrie dessen wichtige Rolle. Wirtschafts- und Arbeitswelt sind
also geprägt durch den hohen Anteil des produzierenden Gewerbes mit
Schwerpunkten in den Bereichen Halbleitertechnik, Wertstoffrecycling und
Umwelttechnologie ohne die Bedeutung eines modernen, innovativen
Dienstleistungssektors im Zeitalter des stattfindenden Wandels zu vergessen.
Das ist die Basis einer hohen Lebensqualität für die hier wohnenden und
arbeitenden Menschen. Diese Grundlagen gilt es zu stärken und auszubauen.
Regionale Wirtschaftsförderung und Schwerpunktsetzung
Kommunale und regionale GRÜNE Wirtschaftspolitik will die Vorteile und
Potentiale des gesamten Wirtschaftsraums in Mittelsachsen nachhaltig nutzen und
weiterentwickeln. Wir GRÜNE begreifen Wirtschaftsförderung als regionale
Aufgabe, die gemeinsam mit den umliegenden Städten und Gemeinden organisiert
werden soll. Dazu muss eine gezielte aber nachhaltige Wirtschaftsförderung
weiter ausgebaut werden.
Die Kultur- und Kreativwirtschaft kann in Freiberg ein bedeutender
Wirtschaftsfaktor werden, der Arbeitsplätze schafft und aktiv zur Wertschöpfung
beiträgt. Doch die Rahmenbedingungen für die in der Regel sehr kleinen
Unternehmen müssen verbessert werden. Freiberg ,bietet darüber hinaus, durch die
TU Bergakademie Freiberg ein erhöhtes Potential für technische
Unternehmensgründungen. Deshalb muss sich die städtische Wirtschaftsförderung
verstärkt um diese Wirtschaftsbereiche kümmern und eine eigene Anlaufstelle
dafür schaffen um Meschen in diesem Bereich bei Amtsgängen und Formalia zu
unterstüzen.
Flächensparen und Stadtentwicklung
Der auf hohem Niveau liegende Flächenverbrauch, d.h. die Inanspruchnahme von
Böden für Siedlung, Gewerbe und Verkehr, ist auch in Freiberg eine der größten
Herausforderungen für die Umweltpolitik. Der sparsame Umgang mit Grund und Boden
und die Verringerung des Flächenverbrauchs sind wesentliche Bestandteile einer
nachhaltigen Entwicklung. Im städtischen Handlungsprogramm Nachhaltigkeit muss
in einer Leitlinie festgelegt werden, dass Freiberg seinen Flächenverbrauch
minimiert, Flächen aufwertet und Bodenqualität schützt durch Maßnahmen wie z.B.
Entsiegelung, Ausweisung von Ausgleichsflächen, Nachverdichten von
Bebauungsplänen und Schutz von Naturräumen. Hierbei ist es auch unser Ziel
leerstehende Gebäude wieder einer Nutzung zuzuführen. Es ist nicht hinnehmbar,
dass die Stadt über Jahrzehnt hinweg ihren Verpflichtungen zum
Eingriffsausgleich in den Naturhaushalt nicht nachgekommen ist. Unser
Langfristiges Ziel ist es den Flächenverbrauch auf 0 zu reduzieren. Bei Vergabe
von Gewerbeflächen muss stets den Einfluss auf die Umwelt von Produkten und
Produktionsverfahren berücksichtigt werden. Wir unterstützen Unternehmen, die
umwelttechnologische Innovationen vorantreiben.
Vergabepolitik
Wir wollen die Transformation der Wirtschaft auch über die Vergabe Kommunaler
Aufträge stärker vorantreiben. Dazu fordern wir einen Aktionsplan für
ökologische und soziale Beschaffung mit klaren Zielvorgaben, einheitlichen
Arbeitshilfen, Fortbildungs- und Vernetzungsmöglichkeiten und einer zentralen
Service- und Beratungsstelle.
Innenstadt als Wirtschaftsstandort
Die Freiberger Innenstadt bietet sehr gute Voraussetzungen für einen
funktionierenden und breit aufgestellten Wirtschaftsstandort für Händler und
Dienstleister, sowie auch für Kultur- und Kreativwirtschaft. Eine Stadt wie
Freiberg hat eine gute Chance durch gezieltes Ansiedeln von möglichst
individuellen und Kleingewerben eine Abgrenzung zu großen Handelsstandorten
herzustellen und den Tourismus neben den bestehenden Attraktionen wie
Mineralienausstellung und Dom zu beleben. Das muss ein bedeutender
Wirtschaftsfaktor werden, der Arbeitsplätze schafft und zur Wertschöpfung
beiträgt.
Wirtschaft und Verkehr
Die Erreichbarkeit des Stadtzentrums, aber auch der Wirtschaftsstandorte mit dem
Personen- sowie dem Güterverkehr muss umweltfreundlich und damit zukunftsweisend
organisiert werden.
In der Innenstadt sollte über die Möglichkeit einer City-logistik zur
Anlieferung nachgedacht werden.
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