Veranstaltung: | Wahlprogramm Freiberg |
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Tagesordnungspunkt: | 1. Programmkapitel |
Antragsteller*in: | Schreibgruppe (dort beschlossen am: 11.03.2019) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 11.03.2019, 23:37 |
A2: Umwelt-, Natur- und VerbraucherInnenschutz
Text
Stadtgrün erhalten und damit Artenvielfalt bewahren
Mit seiner überscheubaren Größen, den großen stadtnahen Wäldern und einer
attraktiven Innenstadt hat Freiberg eine besondere Chance sich als Umweltstadt
zu
entwickeln. Dazu tragen wir bei und werden damit eine Verbesserung der
Lebensqualität aller BürgerInnen der Stadt erreichen.
Die Bauleitplanung ist hierbei ein wichtiges Instrument um die Weichen für eine
ökologische Aufwertung der städtischen Bau- und Grünflächen festzusetzen.
Weitere
Flächenversiegelung muss gestoppt werden. Die Wiedernutzung und
Mehrfachnutzung von bereits versiegelten Flächen ist der Neuversiegelung
grundsätzlich vorzuziehen. Auch die Begrünung von Dächern und Fassaden kann als
Ausgleich und Klimapuffer dienen.
Bei der Grünpflege müssen Konzepte der Stadtökologie zur Entwicklung der
Artenvielfalt angewandt werden. Den Einsatz von chemischen
Unkrautbekämpfungsmitteln im Stadtgebiet lehnen wir strikt ab. Dieser muss
weiterhin verboten bleiben. Bäume müssen erhalten bleiben und Kahlschlag muss
vermieden werden. Dem vorgeschobenen Argument der Wegesicherung muss mit
Baumpflege begegnet werden. Baum- und Grünflächen-Patenschaften sind als
wichtiges Mittel für ehrenamtliches Engagement im Naturschutz zu unterstützen.
Kindergärten, Schulen und alle öffentliche Gebäude müssen ökologisch gebaut und
saniert werden. Das Thema Umweltschutz muss in den Schulen stärker thematisiert
und am praktischen Beispiel gelebt werden, um das Bewusstsein für ökologische
Verantwortung bei Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu steigern.
Wir möchten den Obermarkt in den Sommermonaten temporär begrünen. Dies kann
mittels portabler Kübel mit mittelgroßen Bäumen geschehen. Grünflächen schaffen
ein besseres Klima in der Stadt und verringern hohe Temperaturen. Wir sprechen
uns deshalb für die Schaffung grüner Oasen in der Innenstadt aus. Besonders
sollte
dies bei der anstehenden Sanierung des Untermarktes berücksichtigt werden.
Wasser ist ein kostbares Gut
Wasser in Trinkwasserqualität sollte nur für seinen Bestimmungszweck genutzt
werden. Wir setzen uns außerdem dafür ein, dass der Einsatz von Streusalz
deutlich
kontrollierter und eingeschränkter von statten geht. Es belastet das Grund- und
Oberflächenwasser, zudem schadet es dem Straßengrün und der angrenzenden
Bausubstanz.
Hochwasserschutz für Freiberg
Der Hochwasserschutz muss vorsorgende als auch technisch-abwehrende
Maßnahmen umfassen. Flüsse benötigen Raum, Überflutungsflächen sind hierfür frei
zu halten. Die Neuversiegelung muss im Stadtgebiet drastisch eingeschränkt
werden. In Überschwemmungsgebieten darf es keine weitere Bebauung geben und
Ausnahmegenehmigungen dürfen nur bei begründetem höherem öffentlichem
Interesse erteilt werden.
Lärmschutz und gesündere Luft
Lärm schadet nachweislich der Gesundheit. Aus diesem Grund sprechen wir uns für
eine deutliche Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs in der Stadt aus
und
setzen auf Fuß, Rad und öffentlichen Nahverkehr. Wir treten für lärmmindernde
Maßnahmen ein, wie ein innerstädtisches Tempolimit, autofreie Zonen,
Flüsterasphalt und deutlich mehr schallschluckende Gehölzpflanzung wie Hecken
und Bäume an Straßen.
Die Belastung der Freiberger Luft mit Feinstaub und anderen Schadstoffen ist zu
einem hohen Anteil dem Kraftfahrzeugverkehr anzulasten. Die bisher einzige
Messstation befindet sich an der Ehernen Schlange, dies ist unzureichend. Wir
sprechen uns für Messungen an verschiedenen Standorten in der Stadt aus.
Außerdem befürworten wir die Anschaffung eines mobilen Messgerätes. Deshalb
sollte vom Stadtrat ein Luftreinhalteplan beschlossen und konsequent umgesetzt
werden.
Abfall – weniger ist mehr
Oberstes Ziel muss Abfallvermeidung sein, keine teuren technischen Lösungen zur
Abfallbeseitigung. Um eine für alle BürgerInnen zugängliche und bequeme
Entsorgung von Wertstoffen wie kleinteiligen Elektroschrott, defekten
Leuchtmitteln
oder Altbatterien zu ermöglichen muss ein praktikables Entsorgungskonzept für
diese
Dinge erstellt werden, damit diese nicht wie bisher zu großen Teilen im
Restabfall
landen. Zusätzlich zum bestehenden Wertstoffhof sollen dezentrale Annahmestellen
geschaffen werden.
Daneben streben wir die Schaffung eines einheitlichen Mehrwegsystems für den
Getränkeausschank in der Stadt an.
Gesunde Ernährung – bio, fair und regional
Biologische, regionale und saisonale Ernährung ist ein wesentlicher Beitrag zum
Umwelt- und Gesundheitsschutz. Die Stadt muss bei der Versorgung mit
Lebensmitteln Vorbild sein und regionale, saisonale und nach Möglichkeit Bio-
Lebensmittel in den Kantinen und bei städtischen Veranstaltungen anbieten.
Freiberg ist Fair-Trade-City und soll diesen Status weiterhin erhalten. Wir
streben
eine Erhöhung der Teilnehmerzahl an diesem Projekt an.
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